Des Engels Trost

Einst lag im Fieber allein ich bei Nacht,
ja fühlte zum Leben mich viel zu schwach.
Auch war ich von Reue tief erfüllt:
"Vergib mir mein Heiland, ich kann nicht leben,
bevor ich nicht weiß, ob Du mir vergeben."
Und schüttete vor ihn den Berg meiner Schuld:
"Mein Heiland, hast Du mit mir noch Geduld?"



Da fühlte ich plötzlich ein freudiges Beben,
mir wurde so wohl. so wunderbar leicht,
mein Gebet hatte den Himmel erreicht!
Da gewahrte ich über mir in großer Höhe -
eines strahlenden Engels herrliche Nähe!
Voll Freude fragte ich ob er wohl käme
um mich zu Gott hinauf mitnähme?

Auch fragte ich ihn warum er so weit, -
da kam er ganz nah' und hat mich erfreut!
Um mich flutete mildes Licht
und tiefes Glück durchströmte mich.
Ob ich tot oder lebend, ich wußte es nicht.
Hinter mir etwa zwei Meter weit -
stand der Bote der Ewigkeit! -

Ein Stückchen von mir - im Nebenraum -
konnt' ich in herrlichstem Licht ihn erschau'n!
Wollte mein Haupt zu ihm hinwenden -
im freudig winken mit den Händen,
doch wie leblos lag mir Haupt und Hand! -
Mein Geist war es, der ihn erkannt;
heiligsten Frieden mein Herz empfand!

Sah sein Kleid und seine Gestalt,
fühlt' seiner Liebe starke Gewalt.
Ja ertrank fast in all dem Licht, -
doch sein Gesicht erkannte ich nicht!
Stellte die Frage ihm erneut:
"Warum kommst Du, ist es jetzt an der Zeit,
mitzugeh'n in die Ewigkeit?"

Da hörte ich wie er zu mir spricht:
"Nein, zu diesem Zweck komme ich nicht,
bin nur gekommen Dir Kraft zu geben,
die Du noch brauchst zum Erdenleben,
zu erfüllen noch so manche Pflicht,
Dein Mann, Deine Kinder, sie brauchen Dich,
darum sei geduldig, ich tröste Dich!

Ganz benommen von all dem Glück,
kehrte mein Geist zu mir zurück. -
Plötzlich fühlt' ich die Schwere der Glieder
und schloß die erschöpften Augenlider!
Als ich erwachte erschrak ich mich. -
Fort war das himmlische Gesicht. -
Wie grau ist doch das Erdenlicht!!!!!

Doch seither ein tiefes Glück mich umgibt;
mein Heiland, Erlöser - Du hast mich lieb! -
Verzeihend hast Du zu mir Dich geneigt,
und mir Dein großes Erbarmen gezeigt!
Gib weiter mir Kraft in diesem Leben,
daß ich in Freud' und Leid Dir ergeben,
daß Du zu Dir mich kannst gnädig erheben.



Ein himmlisches Erlebnis geschehen am 01. Januar 1969.
Als Vers festgehalten am 23. Januar 1974.





Alma Tranum
 

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