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Freundschaft, ist eine heilge Quelle! Die klar entspringt an höchster Stelle! Sie schmilzt dabei des Berges stolzes Eis und sprudelt fort mit großem Fleiß. ![]() Da glänzet auch wohl bei der Quelle manch' Tal voll Schnee ---! Was birgt er wohl schützend, der reine, helle? Ach, all des Tales Winterweh! Das es die Quelle ja nicht trübe! Doch wenn die Sonne, die gütige scheint, sie schnell den Schnee zu der Quelle vereint! Mit ihren lieblichen, warmen Strahlen sieht man sie leuchtende Blumen malen! Als dies' verwundert die Quelle erblickt, stürzt sie tosend zum Tale voll Glück! Aus ihrem übersprudelndem Munde erklingt weithin die seltene Kunde: Durch Langmut, Vertrauen, Geduld, gewann ich überall Huld, erweckte alles zu neuem Triebe, der Sonnenschein half, mit Wärme und Liebe! Und fragst du so manchen, der Großes geschafft, woher er trotz Schwerem genommen die Kraft: "Freundschaft", so lautet schlicht sein Wort, sie höret nimmer zu geben auf! Sie ist mir Begleitung beim Lebenslauf; sie ist eine unermüdliche Quelle, so klar, so herrlich an höchster Stelle! Alma Tranum |
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