![]() |
||
Liebes Inamuttilein, heut' will ich Dir mein Verslein weih'n, Du gabst mir Freude, gabst mir Ruh', durch Deine Liebe, wie gut warst Du! Hattest Erbarmen als ich hilflos, klein, als niemand mich liebte, Dein Herz schloss mich ein! Du warst die Erste, die Beten mich lehrte, die mir zeigte, wie Jesus so rein und doch Schuld trug, für mich, und Pein. So lernte auch ich schon, obwohl noch klein, in allem Kummer, geduldig zu sein. Schaute auf Jesus, das gab Mut, Freude kommt, wenn das Rechte man tut! Du zeigtest es in Wort und Tat, einem Jeden zu helfen nach göttlichem Rat! Du Mutter, warst freundlich, für Dich blieb kaum Zeit, dem Nächsten zu helfen war kein Weg Dir zu weit. Und lud man Dich ein, in dankbarer Stunde, klang gleich Gottes Lob aus Deinem Munde, es glänzte Dein Auge, es dankte Dein Herz, gingst Stufe um Stufe nur himmelwärts. Ach mein geliebtes Mütterlein - bist schon Daheim - Doch ich hab' noch Pflichten, muß kämpfen, üben stets hilfreich zu sein, den Nächsten lieben. Dass ich erringe des Heilands Geduld, sein Erbarmen, seine Huld. Dass ich den schmalen Weg finden kann, der sicher führet himmelan. Dann Mütterlein reichtest Du mir die Hand, wir wären beide im Heimatland! - Doch noch bin ich hier im Erdental, mit all' seinem Jammer, all' seiner Qual. Und Du, mein geliebtes Mütterlein, bist noch immer mein Sonnenschein! In meiner Jugend Wogen und Stürmen, hieß Deine Liebe mich betend beschirmen. Als ich war in der größten Not, teiltest Du mir das letzte Stück Brot, machtest mir eine Heimstadt bereit mit dem letzten Stück Wäsche, es war magere Zeit! Keinen Menschen kannt ich, kenne ich, der so selbstlos vergessen sein eigenes ICH! Wie dank ich Dir in dieser Stunde, aus allertiefstem Herzensgrunde. Beschwerlich legtest den Weg Du zurück. Gott möge Dich segnen mit vielfachen Gaben, die Andre durch Dich erhalten haben, hundertfach mag er wiedergeben im Himmelreich, im Ewigen Leben meinem geliebten Mütterlein! In Dankbarkeit Dein "Töchterlein" 1969 Alma Tranum |
![]() |